Samstag, 17. November 2012

Tag 8, Mauretania


___      Kurzfassung via Satelliten Messager   ___
Wow, Mauretanien nach 3.5 Std Abfertigung erreicht. Über wunderbare Dünenlandschaften erreichten wir Nouakchott, es gab frischen Fisch zum selber braten, yummi
___

Tag 8 Samstag 17 November,  Niemandslang  - Nouakchott

Um 6:10 weckte uns ein schrecklich schief singender Müzein – grrr – daran müssen wir uns noch gewöhnen. Normalerweise finde ich das noch exotisch - normalerweise wird ja auch der Ton getroffen...

Um 9 Uhr ging es dann los mit der Zollabfertigung für die Ausreise aus Marokko.  Es dauerte geschlagene 3.5 Std., eine nervenaufreibend langsame Prozedur. Immerhin kam man ins Gespräch mit anderen Reisenden, rund um Glauben und Religion.

Wir waren perfekt gebrieft worden, über das danach – das Niemandsland – trotzdem wurden wir so abgelenkt, wohl auch durch geparkte und vorfahrende Autos – dass wir nicht die linke Spur erwischten – und plötzlich auch den ominösen schwarzen Mercedes sahen, von dem ich schon in mehreren Blogs gelesen hatte. Aus der geplanten Bergehilfe wurde jedoch nichts, obwohl wir zweimal fast im Tiefsand abgesoffen wären. Wir hatten keinen Reifendruck abgelassen, weil wir gehört hatten, dass die linke Spur einfach zu machen wäre.
Es war die Adventure Route – also wie gemacht für uns unseren gut gedeihenden Riss.
Danach wurden wir an der Mauretanischen Grenze gleich von einem Fixer (Helfer) angesprochen, der uns zusagte dass wir an der langen Schlange vorbeikommen würden.

Er hielt Wort – rannte mit Gitte von einer Abfertigungsstelle zur nächsten. Der eine wollte die Telefonnummer von ihr, der andere Wissen ob sie verheiratet ist  -  sie hatte ihren Spass.
Und nach kürzester Zeit wurde ich aus der langen Schlange gewunken und durfte vorfahren.
Der Fixer hatte ausgezeichnete Kontakte – die Grenzbeamten durften kaum in das Auto hineinschauen -  und schwupps waren wir mit einem kleinen Backschisch in Mauretanien.  Hätten wir doch nur einen Fixer gefunden, für den marokkanischen Checkout....
Weiter ging es ­– durch riesige Sanddünen die zum Teil schon die Strassen zurückeroberten, gelbe Dünen, rote Dünen und grandiose Landschaften – in einem affenzahn in Richtung Hauptstadt – wir hofften bei Toyota noch jemanden zu erwischen.

Mauretanien ist wirklich arm -  die Hütten klein und weit und breit kein Strom. Das besserte sich erst kurz vor der Hauptstadt.

Gitte fütterte das Navi mit den Koordinaten von Toyota – wir erreichten die Stelle so gegen 17:30 – aber alles war schon geschlossen. Einer der Wächter meinte: morgen 8 Uhr geht die Werkstatt wieder auf. Und dann kam noch jemand herangeschlendert, meinte er arbeite bei Toyota  - und die Scheibe wäre am Lager. Wir sind gespannt..

Wir fütterten das Navi mit einem Campingplatz direkt am Meer - und fuhren mitten durch die quirlige Stadt. Anders als Marocco ist hier die Polizei wieder sehr entspannt, keine Tempokontrollen oder sonstiger Ärger - nur wird man gelegentlich nach dem woher, wohin und warum gefragt - oder gleich nach der "Fiche"

Susi, unser Garmin Nüvi Navigationsgerät führte uns mit Track4Africa bestückt - mitten durch die - Slums wäre jetzt der falsche Begriff. Ich würde sagen ein mix aus Villen die im Bau waren, verfallen Baracken und einen XXL Müllberg - eine Route wo wir bestaunt wurden wie eines der Weltwunder - und natürlich unglaublich fehl am Platz waren.
Anscheinend wurde alles leicht unter dem Grundwasserspiegel gebaut - weil auch immer wieder der Weg durch riesige Wasserflächen versperrt war.
Nach einigem male zurücksetzen erreichten wir dann so etwas wie die "beach road" - asphaltiert aber mit löchern die eine erhöhte Aufmerksamkeit erforderten.

Wir fuhren an einen Campingplatz am Meer. Die Guards am Eingang waren wenig vertrauenserweckend - und wollten Geld. Wir versuchten ihnen klarzumachen, dass wir Campieren wollen und durften das Gelände dann auch ohne Geld befahren.
Die Häuser sahen schon ziemlich zerfallen aus, und wir entschieden spontan - hier nicht bleiben zu wollen. Gitte fragte nach einer Toilette - die gab es auch nicht mehr - und einer der Bewohner zeigte auf eine Buschreihe...
Und weiter gehts - auf dem Weg hierher waren wir an einem Eingang mit Hotelschriftzug vorbeigefahren.  Da-  im Hotel Sabah fragten wir nach Camping – und fanden ein schönes Plätzchen. Formal könnte man sagen - dass da schon lange niemand mehr campiert hat - der Pool war leer und durch ein eingebrochenes Stahlgerippe verunstaltet (vielleicht war es vorher mal ein Hallenbad. Aber immerhin hatten wir mitten in der Stadt ein sicherer Stellplatz - mit Strandzugang.

Als wir noch beim Aufbauen waren, tauchte noch ein lustiger Typ auf der uns Fisch schmackhaft machte und anbot - wir willigten ein – und wenig später kam er mit drei Fischen vorbei.

Als er unseren ratlosen blick bemerkte - wir hatten das mit der Zubereitung - wohl nicht ganz durchdacht ;-)
Nett wie er war gab er uns einen Kurs wie diese zuzubereiten seien – ausnehmen und co – juhuu wieder etwas gelernt. Zum Glück blieb es bei der Theorie - denn er bereitete alle drei Fische vor. Als er fertig war wickelten wir die Fische in Alupapier nachdem wir sie mit etwas Salz und Pfeffer gewürzt hatten.

Dazu kochten wir Reis und asiatische Sosse und fertig war das leckere Menu. Es war herrlich!

Wir nutzen den Abend auch noch im die Wäsche zu Waschen (von Hand) - denn wer weiss wann wir das nächste mal zugang zu fliessendem warmen wasser haben werden.

Den Abend krönten wir mit einem leckeren Sundowner - natürlich mit Eiswürfeln - etwas was wir uns ab jetzt wohl nur noch aus dem eigenen Tiefkühler gönnen werden - zu gross ist die Gefahr das in den Bars und Restaurants unbehandeltes Wasser zur Eisgewinnung verwendet wird.

Wir filtern das Wasser beim befüllen des Tankes - mit einem dreistufigen Filtersystems - Grobfilter, Aktivkohle und einem UV-Brenner - damit könnten wir notfalls aus einem See oder Flusswasser Trinkwasser gewinnen. Im Tank sorgt ein Silbernetz dafür - dass das Wasser konserviert wird.

Die Warteschlange vor dem Niemandsland
Minen Opfer



___
View the location or send a reply to Viermalvier Reisend:
https://enterprise.delorme.com/textmessage/txtmsg?mo=4e6f279f47de45d89ae324945a3323a31483469&adr=4x4reisend.inreach2010@blogger.com

Viermalvier Reisend sent this message from:
Lat 18.110683 Lon -16.024997

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen