Freitag, 16. November 2012

Tag 7


___      Kurzfassung via Satelliten Messager   ___
Heute wunderschöne Dünen mit Kamelen und Attacke durch gelbe Riesenheuschrecken. Nächtigen an der Grenze zu Mauretanien. Heimathilfe aktiviert wg Frontscheibe
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Tag 7 Freitag,  Laayun – Niemandsland ca 630km

Gleich morgens beim los fahren entdeckten wir einen 15cm langen Sprung in der Schüssel äh Frontscheibe.

Trotzdem haben wir 850 km abgespult, von Laavun (Nil Campingplatz) bis zur marrokanischen Grenze – vor dem Niemandsland.

Die Landschaft war wieder unbeschreiblich schön wenn auch sehr karg und auf Dauer dann doch mit einer gewissen Monotonie – und wir haben unsere ersten Kamele gesehen.
Und der Sprung arbeitet leider – wir hatten die Stelle abgeklebt wo er aufhörte – und er wuchs mit jeden paar KM wieder ein bisschen mehr, speziell nach den kleineren Offroad-Einlagen. Also haben wir die Heimathilfe aktiviert – um an eine neue Frontscheibe zu kommen.
So hat Mama in unserer Werkstadt im Schwarzwald angerufen, um an die genauen Bestellnummern zu kommen und hat versucht damit in Mali eine Bestellung auszulösen.
Leider war erst kein durchkommen – und später wusste man auch im Sleeping Camel keine Telefonnummer von Toyota – die im Internet war nicht aktuell. Sie verwies uns auf Nouakchott – wo es auch eine Toyota Werkstatt hat. Das hatten wir im Reiseführer auch schon gesehen – aber hatten die Befürchtung dass uns eine Bestellung zu lange aufhalten könnte – und das die Scheibe wohl kaum auf Lager sein könnte.
Trotzdem standen wir noch etwas mehr auf dem Gas, um eventuell noch das Niemandsland durchqueren zu können.
Auf einer Pinkelpause in der Wüste habe ich dann leider den Fotoapparat auf der Frontbar vergessen – was wir erst nach 15km bemerkten. Doch dank GPS Tracking fanden wir die Stelle wieder  - und den Fotoapparat. Mist - dass war genau die Zeit die wir in der Rückhand hatten - um doch noch die Grenze passieren zu können.

Auf der weiteren Fahrt durch die karge Landschaft – waren wir plötzlich von kleinen gelben Vögeln umgeben – die völlig unkoordiniert als Schwarm auf uns zuflogen. Bevor wir abbremsen konnten hatte es schon einige male geknallt – und wir erkannten dass wir in einen Heuschreckenschwarm geraten waren.
Die Heuschrecken waren gross, so ca 8-9cm lang aber sahen beim fliegen noch etwas grösser aus. Das Phänomen begleitete uns so über 2-3km – und wir waren froh danach wieder aufs Gas gehen zu können.

In der Dämmerung so gegen 17:50 sind wir an der marrokanischen Grenze angekommen – leider war die Schranke schon unten und eine kleine Warteschlange davor.

Wir trafen Janine und Christoph, Janine haben wir unterwegs schon einmal getroffen.
Sie fährt alleine auf dem Motorrad – mit einem langfristigen Horizont. Und sie plant erst einmal bis Togo zu fahren.

Christoph hatte gerade sein Auto verkauft, wollte dies eigentlich in Ghana tun, hatte aber inzwischen einige Teile verloren - und hatte so einige Pannen, so dass er den Verkauf vorgezogen hatte. Er hatte das Auto im Niemandsland verscherbelt, und will am nächsten Tag wieder in Richtung Europa trampen.

Es wurde ein geselliger Abend, mit Hammel-Fleisch, wovon erst einmal die Fliegen verscheucht wurden – bevor unsere Stücke abgeschnitten wurden. Aber durchs Grillen haben wir uns da keine Sorgen gemacht. Dazu gab es Fritten und Salat. So rückblickend war das ziemlich Risikofreudig - aber unser Magen beschwerte sich nicht.

Wie unterschiedlich unsere Runde doch war. Christoph und Janine handelten den Fleischer extrem herunter - und fanden den Preis am Ende gerademal "ok" - und taten alles um das Geld zu sparen - während wir am Ende die Runde fast alleine schmissen - 16 Franken - peanuts... Lebenskünstler trifft Urlauber...

Es wurde spät.. Wir stellten uns wieder in die Schlange - durften uns an unserer ursprünglichen Position einreihen und nächtigten ohne grossen Ausbau von Markise und Co. Reinkrabbeln und herrlich schlummern :-)

Zum Glück lagen wir vor Schall gut geschützt im inneren - und hatten die Standheizung die uns voraussichtlich das letzte mal auf dieser Reise - ein angenehmes Klima verschaffte - ab jetzt müsste es ja wärmer werden.
Die umliegenden Fahrzeuge liesen immer mal wieder den Motor laufen, was alle Dachzeltschläfer wohl um ihren Schlaf gebracht haben dürfte.
Die Schlange war schon Zweispurig - und reicht weit - mindestens einige hundert Meter. Es empfiehlt sich wohl - am späteren Nachmittag da einzuschlagen - um ohne Warteschlange da durch zu kommen.






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